Romeo und Julia

ROMEO UND JULIA – das wohl berühmteste Liebespaar der Weltliteratur. Shakespeares Tragödie über zwei verfeindete Familien und das tödliche Ende einer Liebe inspiriert seit Jahrhunderten Künstler aller Genres. Hier sind es der Komponist Sergei Prokofjew und die Choreografin Katharina Torwesten. Prokofjew komponierte 1938 eine Ballettmusik, die das Wesentliche der Tragödie, Liebe, Hass, Zärtlichkeit und Brutalität auf meisterhafte Weise einfängt und zur perfekten Basis für das Ballett wird, diese zeitlose Liebesgeschichte tänzerisch auszudrücken.

Selbst über den Leichen ihrer Kinder bleiben sie unversöhnlich, die Capulets und die Montagues. Da kann sich Pater Lorenzo mühen, wie er will. Sein Versuch, die beiden Mütter der jungen Liebenden zu versöhnen, ist erfolglos. Vielmehr verheddert sich der couragierte Geistliche in den Stricken und Verstrickungen zwischen den verfeindeten Familien.

Ein Kostüm- und Historiendrama hat Choreografin Katharina Torwesten nicht im Sinn, belässt die Geschichte aber weitgehend im vertrauten bildlichen Rahmen. Den Tanz stellt sie konsequent in den Dienst des Dramas und der psychologischen Entwicklung des Personals. Nie tritt die Handlung auf der Stelle, immer entwickelt sich die Geschichte stringent weiter. Es gibt durchaus komische Momente, etwa wenn vor dem Ball bei den Capulets sich verschiedene Tänzerinnen und Tänzer vor dem Vorhang dem Publikum zuwenden, als stünde dort ein Schminkspiegel, und letzte Korrekturen am Outfit vornehmen.